Samstag, 30. September 2006
Brühl lebt auf – Künstler und Co organisieren Begehungen Brühl
Zum mittlerweile vierten Mal in Folge lebt der Brühl, die einstige und vielleicht bereits wieder belebte Flaniermeile in unmittelbarer Nähe der Innenstadt, für zwei Wochenenden wieder auf. Genau in dieser Zeit (08.-16. September) organisieren in diesem Jahr mehr als 50 Künstler Ausstellungen (Malerei, Grafiken, Fotografien, Filme, Mode ..) und vieles mehr in 16 Locations in den sonst zum Großteil leer stehenden Brühl- Geschäften. Dabei ist es eigentlich im vergleich zu vor gut 16 Jahren schon etwas traurig, dass die damals beliebte Einkaufs- und Dienstleistungspassage (Stichwort: Broiler-Bar) mit direktem Wohnumfeld bislang nur wenige Tage im Jahr so viele Besucher hat.

Aussteller bei den Brühl Begehungen ist unter anderem auch die Chemnitzer GGG (Grundstücks- undBegehungen Brühl Boulevard (Foto:ich-bin-chemnitz.de) Gebäudewirtschaft Gesellschaft mbH Chemnitz). Sie ist „Großeigentümer“ auf dem Brühl, mit geschätzten fast 60 % der dortigen Wohnungen. In der vergangenen Zeit wuchs von außen der Druck auf die GGG, da sich zwar potentielle Investoren für den Boulevard und angrenzende Grundstücken willig zeigten, jedoch die Preisvorstellungen der GGG für viele den Rahmen als unangemessen ansahen. Angeblich liegen auf den Grundstücken der GGG Hypotheken in Höhe von mehreren Millionen Euro, was die Preisvorstellungen begründen würde. Im vergangenen Jahr kamen Pläne auf, kleine Geschäfte und Ateliers zum Special-Preis an den Mann und die Frau zu bringen. Die Idee, wer eine Wohnung auf dem Brühl mietet, kann ein Ladengeschäft für 1 Euro pro Quadratmeter hinzumieten. Bislang wurden nach unseren Erkenntnissen jedoch lediglich vier Geschäftseinheiten für das Projekt angeboten.

Unsere Vision für den Brühl wäre übrigens:
Die Uni entscheidet sich den Innenstadt- Standort weiter zu stärken und mietet beispielsweise die Alte Aktienspinnerei (direkt neben dem Busbahnhof) an, um dort weitere Lehr- und Fakultätsräume zur Verfügung zu haben und weitere Studenten aufnehmen zu können. Die GGG saniert gleichzeitig auf dem Brühl im (übertrieben gesagt) Hau-Ruck Verfahren die Wohnungen am Boulevard und unmittelbarer Umgebung. Dabei werden vorwiegend Single- und WG-Wohnungen gebaut. Zählt man eins und eins zusammen und unsere Vision geht auf, dann würden sich junge Leute und Studenten am Brühl niederlassen und ihn beleben. Wenn die Wohnungen wieder zum Grossteil bewohnt wären, würden sich auch die Ladengeschäfte des Boulevards wieder rechnen und auch die innerstädtischen Geschäfte würden etwas mehr von unseren über 10.000 Studenten merken.

Naja, spinnen wird ja wohl noch erlaubt sein.

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